Eine Künstlerin zu sein - Sumru Sekban
|
|
Reportage: Michèle Tengizman
F: Erzaehlen Sie uns über sich selbst...
SEKBAN: Ich habe die Grundschule und Mittelschule des Ankara Kolleges besucht.
Danach kam ich nach Istanbul wo ich die Oberstufe an einem privaten Gymnasium
abgeschlossen habe. An der Staatsakademie für schöne Künste habe ich die Abteilung
Bildhauerei absolviert.
Nach einigen Jahren habe ich an der Universitaet Istanbul ein Masterdiplom für
die "Kunstleitung" gemacht.
Meine Interessegebiete sind Malerei, Dekoration, Lesen, Schreiben, Literatur,
Kochen, Autos und Autofahren, Reisen um neue Laender zu sehen und neue Menschen
kennen zu lernen, Psychologie und diesbetreffende Bücher Lesen...
F: Wann hat Ihre Kunstleidenschaft angefangen?
SEKBAN: Meine Leidenschaft für die Kunst besteht seit meiner Kindheit.
Ich war immer von der aesthetischen Charakteristik der Haeuser und Gebaeude,
die ich besuchte, von deren Innenausstattung und von den kleinen Einzelheiten
sehr begeistert. Waehrend meiner Schulzeit habe ich mit angefangen malen und
mein Ziel war es immer, eine Künstlerin zu werden. Deswegen ging ich auf die
Akademie der schönen Künste und wurde eine Bildhauerin. Aber meine Leidenschaft
und mein Interesse für die Dekoration und Malerei wuchs dauernd. Ich arbeitete
eine Weile als Amateur. Nachdem ich verheiratet war, ging meine Beziehung zur
Kunst leider nur als Hobby weiter...
F: Warum Malerei und Dichtung? Was für eine Verbindung gibt es zwischen
diesen beiden Künsten?
SEKBAN: Eigentlich keine. Malen ist nur eine von meinen Leidenschaften.
Dichtung tritt nur auf, wenn ich nicht malen kann.
F: Haben Sie auch für andere Künste Interesse?
SEKBAN: Literatur und Dekoration sind meine anderen Interessen. Ich lese
und schreibe viel. Mein erstes Buch wird auch bald fertig.
F: Wie schreiben Sie Ihre Gedichte, wann und warum?
SEKBAN: Ich schreibe meistens, wenn ich verliebt oder traurig bin. Meine
Gedichte sind immer für "Jemanden" geschrieben und sind zeitlos. Ich
wache manchmal mit den Versen im Gedaechtnis auf und schreibe sie sofort auf.
Manchmal ein Wort, manchmal eine Musik inspirieren mich...
F: In welchem Stil malen Sie?
SEKBAN: Unterschiedliche Stile, expressionistisch und realistisch. Manche
meiner Gemaelde sind sogar abstrakt.
F: Von welchen Themen werden Sie am meisten inspiriert, was finden Sie interessant?
Wiederholen Sie sich auch manchmal?
SEKBAN: Am meisten von der Liebe... Das Meer und seine Tiefe sowie natürlich
Sorge, Kummer und Unglück beeindrucken mich. Natürlich wiederhole ich mich manchmal,
weil die Liebe sich eigentlich staendig wiederholt..
F: Welche Materialien benutzen Sie?
SEKBAN: Für die Kollagen benutze ich Papier, Aquarelle und Ölfarbe. Ich
schaffe meine Ölgemaelde mit einem Spachtel und mit meinen Fingern.
F: Eine Frau und Künstlerin zu sein! Stossen Sie deswegen auf Schwierigkeiten?
SEKBAN: Meiner Meinung nach stossen in der Türkei alle Künstler auf Schwierigkeiten.
Egal, ob weiblich oder maennlich. Am Anfang war meine grösste Behinderung, dass
ich jahrelang von der Kunst entfernt gelebt habe.
F: Was hat Kunst in Ihrem Leben veraendert? Sie haben jahrelang als eine
Hausfrau gelebt..
SEKBAN: Ich hatte mich dafür entschieden, Ehefrau und Mutter zu sein. Diese
Entscheidung hat mich natürlich von der Kunst ferngehalten. Spaeter, als ich
wieder anfing, war ich auf mich selber sehr stolz und bemerkte, dass ich mein
Talent nicht verloren hatte und liebte mich selber wieder sehr...
F: Wieviele Ausstellungen haben Sie bis jetzt eröffnet?
SEKBAN: Ich habe zwei Ausstellungen hinter mir, eine in Istanbul und eine
in Ankara.
F: Ihre zukünftigen Plaene und Projekte?
SEKBAN: Meine sehnlichsten Wünsche sind, erstens eine bekannte und beliebte
Malerin zu sein und zweitens die baldige Erscheinung meines neuen Buches.